Winterhabitat im FFH-Gebiet verfüllt
Im Zuge des Rückbaus des Oscherslebener Bodewehres wurde zur Herstellung der Baustrasse ein Teil des Kolkes im Unterwasser des Wehres verfüllt, ohne dass der Fischbestand im Vorfeld evakuiert wurde. Laut Ankündigung sollte Anfang dieser Woche der Sachverhalt bzgl. Evakuierung mit allen Beteiligten geklärt werden. Ein solcher Termin fand jedoch nicht statt, so dass nun Tatsachen geschaffen wurden und ein erheblicher Teil des Winterhabitat im FFH-Gebiet verfüllt worden ist. Laut vorliegenden Befischungsprotokollen sind im Bereich des Wehres Bachneunaugen (Lampetra planeri)nachgewiesen, so dass wir hier die Belange der FFH-RL ,bzw. die des § 44 BNatschG und die Vorgaben des Tierschutzgesetzes berührt sehen. Hinsichtlich dieses Vorgehens ist es in unseren Augen kaum verwunderlich, dass der Erhaltungszustand des FFH-Gebietes und seinen Arten nicht den Vorgaben der FFH-RL entspricht.Auch der MDR berichtete in seinem Beitrag vom 17.11.2021 zu diesem Thema.(hier)Andeutungen seitens der bauausführenden Firma soll das Wehr entgegen den Festlegungen des Leistungsverzeichnis in fließender Welle zurückgebaut werden, was in unseren Augen zwangsläufig zu Verbotstatbeständen nach § 44 BNatschG führen wird. Sowohl die zuständigen Behörden , als auch die weisungsbefugte Ökologische Baubegleitung wurden bereits informiert. Vor dem Hintergrund unserer satzungsgemäßen Aufgaben werden wir uns vehement gegen weitere Schäden im FFH-Gebiet einsetzen.
Bild zur Meldung: Foto:IG Bode-Lachs e.V.