Krottorf tatsächlich ökologisch durchgängig?

09. 12. 2021

Die Volksstimme Oschersleben berichtete in ihrem Beitrag vom 05.12.2012  über die Baumaßnahmen in Krottorf (hier). Den Zweifeln von Bürgern der Gemeinde bzgl. der Notwendigkeit der Dimensionen der Baumaßnahmen können wir uns vollumfänglich anschließen. Statt Stahl und Beton in Größenordnungen hätten wir uns im Jahr 2021 ökologisch wertvollere  Maßnahmen gewünscht, befürchten jedoch nun eine Verarmung der Artenvielfalt des ehemals artenreichen Mühlgrabens .Noch im Juni diesen Jahres wurden hier 23 Fischarten mit mehreren tausend Individuen nachgewiesen bzw. evakuiert. Die Ansichten des LHW im Jahre 2021, dass lediglich  mit einer  FischAUFstiegsanlage  am Bodewehr die rechtlich  vorgegebene ökologische Durchgängigkeit am Standort hergestellt wird, löst bei uns einmal mehr als nur Kopfschütteln aus. Es bedarf deutlich mehr als einer FAA nach antiquierten Fachvorgaben bzw. Gusto des LHW, um eine tatsächliche Durchgängigkeit herzustellen (hier) und (hier) Laut Planfestellungsbeschluss wird der Mühlgraben nicht durchgängig gestaltet, so dass für aufstiegswillige Fische spätestens am oben gelegenen Abschlagswehr die Reise beendet ist, die den Mühlgraben als Wanderkorridor nutzen. Ein gültiges Staurecht gibt es zu Krottorf nach unserem Kenntnisstand seit Jahren nicht mehr, so das sich unser Blick fragend in  Richtung § 40 Abs.4 WG LSA richtet(hier )Im Rahmen des Genehmigungsverfahren wurde damals auch eine FFH-VP erstellt, die das Vorhaben als unvereinbar mit den Erhaltungszielen des FFH-Gebietes erklärt. Die angeblich vorliegende Ausnahmegenehmigung haben wir bis heute bedauerlicherweise  nicht zu Gesicht bekommen.Das GEK , zugleich als Teilmanagementplan für das FFH-Gebiet anerkannt, fordert für das Wehr Krottorf eine integrierte Sohlgleite, allein der LHW verweigert sich einmal mehr auch in Krottorf  seiner eigenen Fachplanung.Aus Sicht der IG würde einzig die  Sohlgleite allen Belangen Rechnung tragen, so dass wir hier einen Sachverhalt analog der FAA Dessau vermuten, die sich im diesjährigen Schwarzbuch des Bund der Steuerzahler wiederfand.Das letzte Wort sehen wir in Krottorf noch nicht gesprochen.

 

Bild zur Meldung: Foto:IG Bode-Lachs e.V.