FAA Stassfurt für uns ebenfalls fragwürdig
,,Freie Passage für Hecht und Kanu,,hieß es im Mai 2019 in der Volksstimme Stassfurt zur Einweihung der dortigen FAA.(hier)
Auch an dieser FAA genügte ein einziger Blick über google Earth, um die Sackgasse zwischen Wehr und vor allem den 90° Winkel des Einstiegs zu erkennen, die nicht ohne Auswirkungen auf die Funktionstüchtigkeit bleiben. Das GEK,,Untere Bode,, ist als Teilmanagementplan für das FFH-Gebiet ,,Bode und Selke im Harzvorland,, von Staßfurt bis Krottorf anerkannt, gesteht der Sohlgleite eine bessere Anpassung an bestimmte Abflussbedinungen zu und warnt vor Problemen bei der Auffindbarkeit der FAA bei Konkurrenzsabflüssen.Analog zu anderen Standorten, wurde das GEK auch hier nicht umgesetzt. Die offensichtlichen Abweichungen der errichteten FAA vom Stand der Technik und des Wissens veranlassten uns, mittels UIG- Antrag die Übersendung der Funktionskontrolle zu erwirken.Der Autor des Gutachtens zur FAA ist zugleich Autor des sogenannten BWK-Methodenstandards,mit dem FAA in Sachsen-Anhalt auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Im Rahmen der Veröffentlichung des Methodenstandards im Jahr 2006(hier )wurde eine ,,technisch-hydraulische Charakterisierung,, der jeweiligen FAA zum obligaten Bestandteil einer Funktionskontrolle erklärt, konnte jedoch seitens des LHW zur FAA Stassfurt nicht vorgelegt werden.Unsere Nachfrage ergab, dass eine solche Unterlage beim LHW nicht existent sei, trotzdem erhielt die Anlage vom Autor der Funktionskontrolle und des BWK-Methodenstandards das beste Ergebnis, was zu vergeben ist.....Schlitzpässe wie in Stassfurt weisen in der Regel derart hohe Strömungsgeschwindigkeiten auf, dass sie von Bachneunaugen kaum bis gar nicht passiert werden können. (hier)Zur ,,Verbesserung,, der Auffindbarkeit des Einstiegs wurde in Stassfurt sogar noch eine Bypassleitung installiert, welche die ohnehin zu hohe Strömungsgeschwindigkeit noch weiter ansteigen lassen dürfte. Bachneunaugen gehören zur Referenzzönose der Bode,sind ausgewiesenes Erhaltungsziel des FFH-Gebietes und müssen somit bei der Konzipierung von FAA zwingend beachtet werden. Im Rahmen der Funktionskontrolle konnte wie an anderen Schlitzpässen in der Bode kein einziges Bachneunauge in der Reuse im Ausstieg der FAA nachgewiesen werden. Einen Hinweis auf mögliche methodische Schwächen konnten wir im Gutachten nicht finden.......
Bild zur Meldung: Foto: Google Earth