Geplante Habitatsbeseitigung Wegeleben
Nachdem im Rahmen von,,Unterhaltungsmaßnahmen,,bereits im Mai ein Bachneunaugensterben im Mühlgraben Krottorf verursacht wurde,sollen nun unter dem gleichen Etikett wichtige Teillebensräume in Wegeleben entfernt werden. Unterhalb der Bodebrücke hat sich in den letzten Jahren eine wertvolle Struktur gebildet, die einer natürlichen Furkation gleich kommt. Während die einzelnen Stränge deutlich tiefer ausgespült wurden und nun wertvolle Habitate für die Fischfauna bilden, hat sich an den Randbereichen ein sauberes Interstitial entwickelt, welches für die kieslaichenden Arten zur Reproduktion geeignet ist. Auf den Kiesbänken selber hat sich eine typische Vegetation angesiedelt, die von Libellen und anderen Insekten hervorragend angenommen wird. Nach Meinung des LHW stellt diese wertvolle Struktur jedoch ein Abflusshindernis dar und muss zwingend beseitigt werden, während an den zahlreichen (teils starren)Wehren mit aller Macht festgehalten wird. Wahr ist , dass der Bereich dort wichtiger Bestandteil des FFH-Lebensraumes ist und die Bode insgesamt durch harte und eher traditionelle Unterhaltung mittlerweile strukturell verarmt wurde. Auf die dort nachgewiesene FFH-Art ,,Bachneunauge,,(ausgewiesenes Erhaltungsziel des Natura 2000 Gebietes ,,Bode und Selke,,) , hat eine Entnahme prognostizierbare Auswirkungen, das gesamte, kleinräumig vernetzte Bauchneunaugenhabitat wird im Falle einer Entnahme vollständig vernichtet . Ein hydraulischer Nachweis über die Notwendigkeit einer Entnahme wurde nach unserem Kenntnisstand nicht erbracht,gleiches gilt für eine FFH-Verträglichkeit der geplanten Maßnahme.Nicht zuletzt laut HP des Umweltministeriums muss sich die Gewässerunterhaltung an den Vorgaben der WRRL ausrichten und darf diese nicht gefährden.In Anbetracht der Ereignisse in Krottorf und jetzt in Wegeleben hegen wir große Zweifel, dass diese Hintergründe vom Flussbereich Halberstadt angemessen gewichtet werden.
Bild zur Meldung: Foto:IG Bode-Lachs e.V.