Ministerium verliert Ansehen
Die Volksstimme Oschersleben berichtete in ihrem Beitrag vom 28.10.2025 über den aktuellen Sachstand zur Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen in Krottorf, der uns nicht nur stutzig macht, sondern uns regelrecht einmal mehr vor den Kopf stößt.
Bereits vor einem Jahr gab es direkt am Bodewehr Krottorf einen Ortstermin mit hochrangigen Vertretern des Umweltministeriums und dem LHW, bei dem wir alle unsere Kritikpunkte an den Planungen erläuterten. Zuvor hatten wir diese Punkte in aufwändiger ehrenamtlicher Recherche zusammengetragen und sie in Krottorf zusätzlich in schriftlicher Form an den zuständigen Abteilungsleiter des Ministeriums übergeben.
Nach anfänglicher Weigerung konnten wir gegenüber dem Ministerium auch die Erstellung eines Protokolls, bzw. eines Ergebnisvermerks durchsetzen, in dem die Zusage aufgeführt ist, dass .....der LHW nicht beabsichtigt, den Planfeststellungsbeschluss wie bisher vorgesehen umzusetzen. Die Planung soll überarbeitet und das Wehr nach Möglichkeit durch eine Sohlgleite ersetzt werden....
Eine Sohlgleite , wie seit Erscheinen 2013 vom GEK gefordert,würde im Gegensatz zu einer technischen Fischaufstiegsanlage die volle auf-und abwärtsgerichtete Durchwanderbarkeit für alle Arten gewährleisten, wäre hochwasserneutral,würde den Wasserspiegel im Oberwasser halten, wäre wartungsfrei und würde sich zusätzlich ideal ins Landschaftsbild des Natura 2000-Gebietes ,,Bode und Selke im Harzvorland ,,einfügen.Einen Abgleich der Planungen mit dem 2013 erschienenen GEK gab es offenbar nicht, stattdessen ließ sich der LHW 2014 den Planfeststellungsbeschluss vom OVG bestätigen, so dass wir hier den Hauptgrund für die heutigen Probleme sehen.
Einem entsprechenden UIG- Antrag zufolge kann der LHW auch für das Bodewehr Krottorf kein gültiges Wasserrecht mehr vorlegen und das gesetzlich vorgeschriebene Außerbetriebsetzungsverfahren nach § 40 (4) WG LSA wurde zu keiner Zeit vollzogen. Auch bei dem mehrjährigen Planfeststellungsverfahren schien all das dem LvwA als Genehmigungsbehörde verborgen geblieben zu sein.
Mit Blick auf den Volksstimmeartikel scheinen weder mündliche , noch schriftliche Zusagen für das Ministerium irgendeine Bedeutung zu haben, vom zuständigen Fachminister ist weit und breit nichts zu sehen, obwohl die Probleme durch unseren offenen Brief und die spätere Resulotion zum Vollzug des § 40(4) WG LSA bekannt sind.
Vor diesem Hintergrund ist mittlerweile das Ansehen bei uns erloschen und auch hier scheinen nur noch konsequente juristische Schritte zielführend zu sein, um der Bode und ihren Bewohnern zu ihrem Recht zu verhelfen.
Die Entscheidung,ob es klug war,an einem Wehr ohne Wasserrecht eine technische FAA statt einer Sohlgleite zu errichten,wird die Zukunft zeigen,bzw. das Verwaltungsgericht treffen. Der bestehende Planfeststellungsbeschluss kann juristisch nicht angegriffen werden, bei dem Wehr ohne Wasserrecht dürfte das nach dem Bau der millionenschweren ,technischen Fischaufstiegsanlage jedoch anders aussehen.
Bild zur Meldung: Volksstimmeartikel vom 27.10.2025 Screenshot : IG Bode-Lachs e.V







